Articles | Volume 63, issue 2
https://doi.org/10.3285/eg.63.2.01
https://doi.org/10.3285/eg.63.2.01
19 Dec 2014
 | 19 Dec 2014

Potential of a high-resolution DTM with large spatial coverage for visualization, identification and interpretation of young (Würmian) glacial geomorphology: a case study from Oberschwaben (southern Germany)

Elena Beckenbach, Thomas Müller, Hartmut Seyfried, and Theo Simon

Abstract. Das Land Baden-Württemberg verfügt über ein flächendeckendes digitales Geländemodell (DGM) auf der Grundlage von LiDAR-Daten mit einer Genauigkeit von 1 m in der Horizontalen, 0,15 m in der Vertikalen und einem Gesamtumfang von 1 TB (*.txt). Dieses Modell ist für systematische geomorphologische Analysen hervorragend geeignet, doch scheiterte seine integrale Nutzung bisher an der Leistungsfähigkeit der verfügbaren Software, die ab Datenmengen von 50 GB stark abfällt. T. Müller hat eine Software entwickelt (TerrainView), die es ermöglicht, im gesamten Datensatz beliebig zu navigieren und Szenen in neun Auflösungsstufen verzögerungsfrei als Ortho- und Perspektivansicht zu visualisieren; geomorphologische und morphometrische Analysen können simultan durchgeführt werden. Wir stellen in dieser Studie erste Ergebnisse zu eiszeitlich überprägten Geländeformen im Raum Oberschwaben vor. Besonders im Verbreitungsgebiet des würmeiszeitlichen Rheingletschers ist es im DGM möglich, zahlreiche Ablagerungsformen zu identifizieren, mit hoher Präzision zu kartieren und teilweise auch geologisch zu interpretieren. Dazu gehören Zungenbecken verschiedenster Dimension, Aufschotterungsebenen, Endmoränen und Teilmoränen der Rückschmelzstadien in unterschiedlichem Erhaltungszustand, Mikromoränen, Esker, subglaziale und eisrandparallele Täler, Drumlins und Terrassenschachteln spät- bis postglazialer Flusssysteme. Manche dieser Erscheinungen sind aus der Literatur bekannt, doch ergeben sich durch die Möglichkeit, über große Entfernungen zu korrelieren, teilweise völlig neue Perspektiven in der geologischen Erkundung glazialer, periglazialer und postglazialer Landformen. Einige Phänomene wie zum Beispiel Mikromoränen konnten überhaupt erst im DGM als solche erkannt und dann nachträglich im Gelände verifiziert werden.

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